MW 129 : Neue kritische Diskothek #12.04 | Do 21.01.2010, ab 21.00 Uhr, Raststätte, Aachen
"Nach gründlicher Untersuchung der angeführten Vorkommnisse konnte festgestellt werden, dass es sich bei diesen Vorkommnissen nicht um vom Gegner organisierte zielgerichtete Provokationen handelte. Allerdings standen größere Teile der an diesen Vorkommnissen beteiligten Jugendlichen in mehr oder minder starkem Maße unter dem Einfluss der bürgerlichen Ideologie, vor allem der über Rundfunk und Fernsehen aus den imperialistischen Staaten in die DDR infiltrierten dekadenten Beat-Musik. (BStU, MfS [Ministerium für Staatssicherheit], HA IX 5213)"
| www.bstu.de/cln_042/nn_717566/DE/Regionales/Aussenstelle-Leipzig/Regionalgeschichten/Beatrevolte/beatrevolte__inhalt.html [02.10.2007, offline]
"Ab 1964 ist auch in Ost-Berlin offiziell die Beat-Musik 'angekommen' und es darf nach ihr getanzt werden. Zum Deutschlandtreffen in Ost-Berlin vom 16. bis 18. Mai 1964 in Ostberlin wird sogar ein Jugendradio gegründet: DT64 geht an den Start und dort kann die Jugend Beatmusik hören.
Maßgeblich für die Beatbegeisterung waren auch in der DDR die Beatles, die Rolling Stones und andere bekannte englischsprachige Bands. Jugendliche versuchten, über westliche Rundfunksender ausgestrahlten Hits nachzuspielen und sich auf diese Weise vom Tanzmusikgeschmack ihrer Eltern abzugrenzen.
Und selbst das staatseigene Schallplattenlabel AMIGA präsentiert erstmalig heimische Beatgruppen mit Coverversionen westlicher Titel, die Ausgabe 9 der Langspielplatten-Reihe 'AMIGA-Express' enthielt eine deutsche Version der Amigos von 'I Want To Hold Your Hand' der Beatles."
| www.rbb-online.de/berlin-schicksalsjahre/themen/1964/beatmusik-gibt-in-west-und-ost-den-rhythmus-an.html [04.08.2020]
"Aber die neue Musik wurde nicht nur gehört, sondern zunehmend auch selbst gespielt. Überall in der DDR und besonders auch in Leipzig entstanden Beat-Amateurgruppen - im Sprachgebrauch der DDR-Regierung 'Laienmusikgruppen', die durch ihre Musik die Jugend bei Tanzveranstaltungen in 'Ekstase' brachte. [...]
Im Spätsommer 1965 wandelte sich die Haltung des Staates gegenüber der Beat-Musik [...]: War die Beat-Musik bis dato - wenn auch misstrauisch beäugt - toleriert worden, so sahen Spitzenfunktionäre der SED durch die Liberalisierungsprozesse in der Jugendpolitik das Machtmonopol der Partei gefährdet. [...]
Schließlich wurde den Beatgruppen in der DDR am 11. Oktober 1965 durch Beschlüsse des Sekretariats des Zentralkomitees der SED und durch Anweisung des Ministeriums für Kultur das Spielen von Musik wie Beat und Rock 'n’ Roll in öffentlichen Räumen verboten."
| www.bstu.bund.de/... [s.o.]
"Die Leipziger Beatdemo, auch Beatkrawalle oder Beataufstand, fand am 31.10.1965 in der Innenstadt von Leipzig statt. [...] Auslöser der Demonstration war das [...] Verbot von 54 der 58 registrierten Leipziger Bands, darunter die populären „The Butlers“. Mit Flugblättern wurde zu einer Demonstration in die Innenstadt aufgerufen. Diese wurde von der Polizei und der Staatssicherheit unmittelbar nach Beginn gewaltsam aufgelöst. Von 264 festgenommenen Jugendlichen wurden 97 bis zu sechs Wochen zum „beaufsichtigten Arbeitseinsatz“ im Braunkohletagebau Kitzscher und Regis-Breitingen eingesetzt."
| www.archiv-buergerbewegung.de/index.php/component/content/article/13-verein/lexikon/13-lexikon [04.08.2020]
s.a.
| de.wikipedia.org/wiki/Leipziger_Beatdemo
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