30.05.1997 MEHRWERT e.V.
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Wissenschaft

Rene Schrader-Bösche
WEB Master 1.B/C
Physikalisches Institut der RWTH-Aachen
Mats Berger
Informatik IV, RWTH Aachen

 

Das Internet als wissenschaftliches Werkzeug I/II

Vor 100 Jahren war es recht einfach, wenn man sich über sie neusten physikalischen Gestzmässigkeiten informieren wollte. Man nahm das sogenannte Physical Review zur Hand und blätterte darin herum. Da dieses Buch seiner Zeit nur 500 Seiten umfasste, konnte man schnell geeignete Artikel suchen und finden. In der damaligen Zeit war das Physical Review eine der wenigen Quellen, die sich mit der Publikation von physikalischen Artikeln befasste.

In der heutigen Zeit umfasst das Physical Review um die 30.000 Seiten. Das sind 40 mal das Buch Scarlett. Zusätzlich zu den Veröffentlichungen des Physical Review kommen noch die Publikationen, die an Hochschulen und Forschungszentren geschrieben werden. Nur für den Bereich der Hochenergiephysik (HEP) sind das 20 Artikel, die täglich verfasst und veröffentlicht werden. Die Papierflut kann von Hand nicht mehr gesichtet werden. Man kann nicht mehr alle Artikel anlesen und entscheiden, ob sie brauchbar sind, oder nicht. Für den Bereich der HEP sind zusätzlich noch Artikel der Festkörperphysik und der Elektrotechnik interessant. Da schlafen und essen in unserer Geselschaft einen hohen Stellenwert hat, kann man nicht ohne weiteres auf beides verzichten. Hier musste man nach Lösungen suchen.

Um doch noch brauchbare Artikel zu finden, wurden mehrere elektronische Datenbanken angelegt. Mit Hilfe von eingegebenen Suchstichwötern durchsucht ein Computer seine komplette Datensammlung. Die gefundenen Artikel können dann kopiert bzw. ausgedruckt werden.

In unserem Institut benutzen wir die Hep-Ex Datenbank <http://xxx.lanl.gov/>. Wenn man nun einen Artikel über Neutrino sucht, dann kann man auf dieser Seite <http://xxx.lanl.gov/find/hep-ex> den Suchbegriff Neutrino eingeben. Mit Do Search wird dann die Datenbank durchsucht.

Für unsere Institut habe ich auch eine kleine Datenbank <http://www.physik.rwth-aachen.de/group/ibphys/PAPERS/papers.html> mit Publikationen angelegt.

Mitlerweile sind aus Arbeitsgruppen Arbeitsarmeen geworden. Eine kleine Arbeitsgruppe kann schon 300 Leute umfassen. Ein Grossteil der Kommunikation erfolgt über das Internet, da sich die 300 Menschen nicht immer in einem Zimmer befinden. Oft ist es so, dass sich die Mitarbeiter in unterschiedlichen Städten oder Ländern befinden. Da fast jedes Mitglied einen Computer besitzt, werden Informationen direkt an die entsprechenden Computer geschickt. Auch diese Computeranschriften werden zentral gesammelt. Will man z.B. die Anschrift von Stephen Hawking wissen, so kann man eine Suchanfrage an Hep-Data <http://durpdg.dur.ac.uk/HEPDATA/ID> richten. Startet man die Abfrage mit NAME Hawking, so bekommt man nach einer Zeit die email-Anschrift von Stephen Hawking.

Dies sind nur zwei Beispiele, wie das Internet von Physikern genutzt wird.

 

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Koordinator: Gregor Jansen
Diese Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung durch:
Kulturinitiative Raststätte

Dank an den Kulturserver heimat.de und den Provider Westend GbR für den Zugang zum Netz
Text: Rene Schrader-Bösche, Gestaltung: 2w
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